Hanns-Michael Haldy betrat im Frühjahr 1999 die Bühne der Firma Wilhelm Klein. Der Enkel der Eigentümerin Barbara Nothhelfer führte zu dieser Zeit einen ökologischen Gartenbaubetrieb im Odenwald. Für das Malerhandwerk hatte er sich nicht begeistern können. Doch nun war die Familie der Ansicht, dass sich die Firma in wirtschaftlicher Schieflage befand. Hanns-Michael Haldy, der das Vertrauen seiner Großmutter Barbara Nothhelfer besaß, übernahm zusammen mit seiner Mutter Luisa Haldy die Leitung, um sich ein realistisches Bild von der Situation des Betriebes zu machen .
Die Rahmenbedingungen für Großbetriebe im Baugewerbe waren schwierig geworden. Europaweite Ausschreibungen, eine auf den Preis fokussierte Vergabepraxis und die billige Konkurrenz aus den osteuropäischen Ländern bestimmten die Marktsituation. Unternehmen wie die Firma Klein, die an ihren Qualitätskriterien und leistungsgerechter Bezahlung festhielten, konnten sich immer schwerer behaupten. Ohne den Rückgriff auf Subunternehmer waren Firmen dieser Größenordnung kaum noch lebensfähig. Die Geschäftsführer der Firma Klein hatten es aus Sorge um mögliche Qualitätseinbußen immer vermieden, diesen Weg einzuschlagen.
Die Firma wies nun einen hohen Anteil an Verlustbaustellen auf. Die Auftragslage war zäh. Waren früher die Auftragsbücher über Monate im Voraus bereits voll, gab es jetzt nur noch einen Vorlauf von gerade einmal drei Wochen. Hohe Dispositionskredite belasteten die Liquidität und der Materialeinsatz überstieg die an den Baustellen verbauten Mengen. Die Firma machte Verluste. Im Sommer 2000 spitzte sich die Situation zu, als Bauleiter die Firma verließen und die Auftragslage einbrach. Die Banken drängten nach einer Lösung und kündigten die Kreditlinien. Die Existenz der Familie Nothhelfer-Haldy stand auf dem Spiel. Hanns-Michael Haldy suchte den Rat von Wirtschaftsberatern der Maler-Innung. Sie machten ihm deutlich, dass die Firma verkleinert werden musste und eine betriebswirtschaftliche Rundum-Modernisierung brauchte, um sich auf dem Markt neu auszurichten. Das bedeutete: Hohe Investitionen und ein ebenso hohes Risiko.
Die Familie sah darin keine Perspektive. Angesichts einer drohenden Insolvenz fühlten sich weder Luisa Haldy noch ihr Sohn Hanns-Michael Haldy in der Lage, die Verantwortung für den Betrieb zu übernehmen. Schweren Herzens fassten sie den Entschluss, das Malergeschäft zu verkaufen.
Hanns-Michael Haldy nahm Kontakt zu dem Handwerkskonzern HPM Verwaltung und Service GmbH aus Hamburg auf. Dessen Geschäftskonzept sah vor, Handwerksbetriebe unter einem Dach zu versammeln und wie selbständige Firmen weiter zu führen. So erwarb die HPM GmbH auch die Rechte an dem Firmennamen „Wilhelm Klein Putz-Stuck-Malerei“. Das Firmengelände verblieb dagegen im Besitz der Familie. 100 Mitarbeiter wurden von der neu gegründeten Wilhelm Klein GmbH übernommen. Sie konnten weiterhin jeden Morgen zu ihrem gewohnten Arbeitsplatz in die Elisabethenstraße fahren, bis der Betrieb 2008 in das Gewerbegebiet Nord zog, wo er heute noch immer ansässig ist.