Hans Bentz war bereits Prokurist, als er 1963 die Leitung der Firma Wilhelm Klein übertragen bekam. Er war Kaufmann und hatte an der Seite Hanns Nothhelfers seit Kriegsende die Entwicklung der Firma Klein mitgesteuert. Bentz setzte Nothhelfers Politik des nachhaltigen Wachstums fort. Die Firma folgte ihrer bewährten Strategie: Enge Kooperation mit der örtlichen Industrie, Pflege der solventen Privatkundschaft und Durchdringung des Wohnungsbaumarktes. Ein wichtiges Geschäftsfeld blieb der Bereich Stuck und hier besonders die Restaurierung von historischen Bauwerken.
In den Jahren der Geschäftsführerschaft von Hans Bentz erreichte die Firma Klein eine Größe von über 400 Mitarbeitern und einen Jahresumsatz von 17 Millionen DM. „Auf der Rheinstraße möchte ich kein anderes Firmenschild sehen als Wilhelm Klein“, hatte sich Bentz zum Ziel gesetzt. Bis zu ihrem Verkauf 2001 blieb die Firma Klein der größte Betrieb im Innungsbezirk Darmstadt. Zehn bis fünfzehn Lehrlinge bildete Klein jährlich aus. Für deren Qualifizierung sorgte Hans Bentz auch innerhalb der Innung: In alle Prüfungskommissionen entsandte er Meister und Gesellen und stellte sie dafür von ihrer Arbeit frei. Das Know-how der Firma Klein war insbesondere für den Innungsbereich Stuck von großer Bedeutung: Der Betrieb war der einzige, der in Darmstadt noch ausbilden konnte. Die Firma Wilhelm Klein war das Flaggschiff der Malerinnung Darmstadt.
Bentz hatte eine Persönlichkeit, die Eindruck hinterließ. Er wird als jemand beschrieben, der eine große Ruhe ausstrahlte, der aber auch auf den Tisch haute, wenn er es für angebracht hielt. Zwischen diesen Extremen zollten ihm die ihm unterstellten Meister und Gesellen Respekt. Wie schon seine Vorgänger aus der Familie Klein kannte er jeden Mitarbeiter beim Namen und begrüßte sie morgens per Handschlag auf dem Betriebshof in der Elisabethenstraße. Er erwartete Leistung, tadellose Qualität und vollen Einsatz im Interesse der Firma. Dafür durfte man auch auf ihn zählen, wenn es Probleme gab. Er setzte sich persönlich ein, wenn ein Mitarbeiter Unterstützung bei privaten oder beruflichen Angelegenheiten brauchte und erfüllte damit die „Kleinsche Fürsorgepflicht“. 1988, kurz nach seinem 40. Dienstjubiläum, ging Hans Bentz in Rente. Er blieb der Firma und der Familie weiterhin verbunden und fehlte bei keiner Betriebsfeier.