1949 feierte die Firma Wilhelm Klein ihr erstes Betriebsfest nach dem Krieg. Über 500 Gäste – Mitarbeiter und ihre Frauen – fanden sich in der Bessunger Turnhalle (der heutigen Comedy Hall) ein, um Hunger, Kälte und Angst der Kriegsjahre hinter sich zu lassen und die Zukunft willkommen zu heißen. Hanns Nothhelfer traf damit den Nerv der Zeit. Die kriegsmüden Menschen dürsteten nach Unterhaltung und Geselligkeit. Sie wollten von Schwermut nichts mehr wissen. Der Spruch „Tages Arbeit – abends Gäste, saure Wochen – frohe Feste“, wurde zum Programm. Betriebsfeiern, Hausbälle und die jährliche Ehrung der Firmenjubilare waren fortan feste Termine im Kalender.
Betriebsfeste waren Großveranstaltungen - nicht nur in Jubiläumsjahren. Es gehörte zum Selbstverständnis, auch die Ehefrauen der Firmenangehörigen einzuladen. Die Firma Klein legte Wert auf ein stabiles Privatleben der Belegschaftsangehörigen. Arbeitsmoral und die Arbeitsfähigkeit der Belegschaft sollten damit gestärkt werden. „Sie bereiten dem Mann nach seiner Arbeit ein gemütliches Heim und sind bemüht, alles zu tun, damit er am nächsten Morgen ausgeruht und gut gelaunt wieder an der Arbeitsstätte erscheint!“, würdigte Hanns Nothhelfer die Damen in seiner Begrüßungsrede 1962. Mit 17 Bussen war die Firma Klein nach Mainz angereist, um über 800 Gäste in einem Festzelt zu bewirten. Schlagersänger, Tänzer, Akrobaten und eine Musikkapelle lieferten ein „fernsehreifes“ Unterhaltungsprogramm, schrieb das Darmstädter Tagblatt.
Einen Höhepunkt im Jahr bildete der Hausball. Er wurde in der Karnevalswoche gefeiert und nach einem beliebten Reiseziel ausgerichtet. Die Firma Klein entführte ihre Gäste in ferne und exotische Welten. Freunde und Geschäftspartner erschienen verkleidet, um die Pariser Boheme, die Hamburger Reeperbahn, den Lido von Venedig oder den Broadway in New York zu besuchen. Mit professionellen Theaterkulissen, die in den eigenen Werkstätten gebaut wurden, verwandelten sich der Saal, die Bar und der Partykeller in Sehnsuchtsorte. Pastis, Hawaii-Toast oder Caterina-Valente-Lieder machten die Illusion fast perfekt.