1891 kaufte Wilhelm Klein das Haus und das Grundstück Elisabethenstraße 68. Im Laufe der folgenden 12 Jahre kamen weitere angrenzende Grundstücke hinzu: Elisabethenstraße 72 und 74, Hügelstraße 87 und die Eckgrundstücke Landgraf-Philipps-Anlage 58, 60 und 60 ½. Wilhelm Klein ließ die Grundstücke mit gründerzeitlichen Wohnhäusern bebauen und vermietete sie an großbürgerliche Arzt- und Architektenfamilien. Hofseitig erstreckte sich das Firmengelände bis zur Hügelstraße 87, wo einst die Turn und Taxissche Poststation ihren Sitz gehabt hatte. Deren Ställe und Lagerräume waren für die Betriebszwecke außerordentlich nützlich .
1919 erwarben Philipp und Heinrich Klein das Haus Elisabethenstraße 70 und fügten es als letztes Grundstück in den Firmenblock ein. Bis 1944 lebte die Familie in dem herrschaftlich anmutenden Wohnhaus aus der Gründerzeit. Das Geschäft blieb direkt nebenan im schlichteren Haus Nr. 68 untergebracht. In dessen Seitenflügel befanden sich das Kontor und einige Werkstätten. Sechs Kaltblüter wurden als Transportpferde auf dem Grundstück gehalten. Ein weitläufiger Garten im hinteren Bereich der Nummer 70 bot auch Platz für Hühner und Enten. Mit der Ausweitung der Firmentätigkeit wurden weitere Gebäude auf dem Gelände errichtet: Lager für Mal- und Putz-Material, für Farbpigmente und Kalk und für die langen Gerüststangen aus Holz. Der Betrieb besaß noch zusätzliche Flächen im Stadtgebiet, auf denen der Sand für die Putz- und Mörtelherstellung gewonnen wurde. Ab 1910 unterhielt die Firma Klein ein ständiges Baubüro bei Opel. Um die Transportwege zu verkürzen, wurden Außenlager in Rüsselsheim und Mainz eingerichtet.
Während des großen Bombenangriffs 1944 wurde das Betriebsgelände vollständig zerstört. Die Familie nahm das Haus Nr. 68 als neuen Wohnsitz und baute in den Jahren zwischen Kriegsende und Anfang der 50er Jahre alle Betriebsgebäude wieder auf. 1952 konnte die Firma Klein wieder eine eigene Schreinerei und Schlosserei vorweisen. Sie hatte ihren Maschinenpark erneuert, fahrbare Gerüste, elektrische Farbrührwerke und Spritzmaschinen angeschafft. Die Kalklöscherei war wieder in Betrieb und fasste 10 Waggons Stückkalk.
Im Erdgeschoss des Seitenflügels des Hauses Nummer 68 befanden sich die Büro- und Ausstellungsräume, in der ersten Etage der große Festsaal, in dem viele betriebliche und private Feiern veranstaltet wurden. Der Saal gehörte zur Familienwohnung, die sich im ersten Stock über das Haus Nummer 68 und das Seitengebäude erstreckte. Nach Hanns Nothhelfers Tod wohnten hier seine Witwe Barbara mit ihrer Mutter Luise Klein sowie Barbaras Tochter Luisa mit ihrem Mann Wolfgang Haldy und ihrem Sohn Hanns-Michael.
2001 verkaufte die Familie das Malergeschäft an einen Hamburger Handwerkskonzern. Der Betrieb blieb noch bis 2008 als Mieter auf dem Gelände und nutzte die vorhandene Infrastruktur. Barbara Nothhelfer-Klein, die das Malergeschäft 36 Jahre lang geführt hatte, lebte bis zu ihrem Tode im Jahr 2003 weiterhin auf dem Familiensitz im Wohnhaus Nr. 68.
Ihr Enkel, Hanns-Michael Haldy, suchte neue Mieter für das Gewerbegrundstück. Er siedelte kleine Manufakturfirmen und Kunsthandwerker an und vermietete die Wohn- und Büroräume an Studenten-WGs. Die Werkstatt- und Lagerräume verwandelte er in Künstlerateliers. Es entstand ein Mix aus Kunst, kreativem Gewerbe und alternativen Wohnformen: Die Kleinschen Höfe. 2015 verkaufte Hanns-Michael Haldy das Grundstück an die Iber Immobilien GmbH. Ab 2017 entstanden hier neue Wohnungen in einer verkehrsberuhigten, grünen Innenhofanlage.