Das 75jährige Jubiläum der Firma Klein wurde mit Verspätung gefeiert. Zum einen, weil es im Laufe der Firmengeschichte immer wieder unklar war, welches Jahr man als Gründungsjahr definieren sollte. Zum anderen, weil 1947 die Situation noch zu sehr von Mangel, Rationierung und Provisorien geprägt war. So wurde erst 1949 zur ersten großen Firmenfeier nach dem Krieg in die Bessunger Turnhalle geladen. Die etwa 500 Belegschaftsmitglieder, ehemaligen Mitarbeiter und ihre Ehefrauen begegneten sich größtenteils zum ersten Mal, weil sie werktags an so vielen verschiedenen Baustellen im Einsatz waren. Sie saßen dichtgedrängt an langen Tischen und freuten sich über das „erstklassige Unterhaltungsprogramm“. Der Wunsch nach Ausgelassenheit und Fröhlichkeit war allgegenwärtig, auch wenn in einer stillen Minute des Seniorchefs Philipp Klein gedacht wurde, der einige Monate zuvor gestorben war.
1959 feierte der Malerbetrieb sein 85jähriges Jubiläum – die kleine Ungenauigkeit in Bezug auf das Gründungsjahr 1872 störte niemanden. Die Firma hatte sich von der Kriegszerstörung vollständig erholt und besaß wieder eine Stamm-Mannschaft von 450 Facharbeitern und Gesellen. 40 Jubilare wurden bei dieser Gelegenheit geehrt und der Präsident der Handwerkskammer lobte die Malerfirma als Musterbetrieb für Hessen und ganz Deutschland.
Ihr 100jähriges Bestehen feierte die Firma Wilhelm Klein 1972 gleich zweimal. Inhaberin Barbara Nothhelfer und Geschäftsführer Hans Bentz begrüßten Geschäftspartner, Vertreter der Stadt, der Handwerkskammer und der Innungen bei einem stilvollen Empfang im Aachener Parkhotel in der Rheinstraße. Das fröhliche Fest für die Mitarbeiter und deren Angehörige wurde eine Woche später in der Otto-Bernd-Halle ausgerichtet.
Das letzte große Fest – das 125jährige Firmenjubiläum – markierte 1997 noch einmal einen Höhepunkt in der Erfolgsgeschichte der Firma Wilhelm Klein. Für den größten Betrieb im Innungsbezirk Darmstadt zeichnete sich jedoch schon eine Wende ab: Die Auftragslage wurde zunehmend schwieriger und der Betrieb musste sich verkleinern. Der Konkurrenz von Billiglohn-Anbietern konnte die Firma Klein wenig entgegen setzen. Zwei Jahre später fasste die Familie den Beschluss zum Verkauf des Malergeschäfts.