1945

Elisabethenstraße 68 nach Bombenangriff 1944
Das ganze Firmengelände liegt in Trümmern - lediglich ein Teil der Fassade der Elisabethenstraße 68 ist noch stehen geblieben.

Auferstanden aus Ruinen

Der Wiederaufbau der Firma Klein beginnt in der Waschküche des zerstörten Wohnhauses in der Elisabethenstraße 70 - unter einem Teerdach, das in der Fassadenruine eingezogen wird. Philipp Klein sieht das Lebenswerk seiner Familie unter Trümmern begraben und fängt mit 70 Jahren wieder von vorne an. Aus Nieder-Modau, wo Philipp Klein mit seiner Familie bei einem Bauern untergekommen ist, fährt er mit dem Fahrrad ins Geschäft und zu den Baustellen. Seine Belegschaft findet sich mit geliehenem Werkzeug ein und beginnt, Schutt und Steine abzutragen und wieder Arbeitsfläche zurückzugewinnen. Hanns Nothhelfer, Ehemann von Philipps Tochter Barbara, hilft tatkräftig mit. Dank seiner guten Geschäftsverbindungen, die er als Handelsvertreter für die Hildebrand Rheinmühlenwerke aufgebaut hatte, gelingt es ihm, Tauschwaren für den Schwarzmarkt zu organisieren. Er steckt allen persönlichen Besitz, der zu Geld gemacht werden kann, in die Firma. Werkzeuge, Pinsel, Farben, Putz- und Baumaterial werden dringend gebraucht. Und natürlich Lebensmittel, um die karge Rationierung aufzustocken. Hanns Nothhelfer schafft es, die verbliebenen 60 Mitarbeiter und ihre Familien zu versorgen und so an den Betrieb zu binden.

Elisabethenstraße 68-70 nach Bombenangriff 1944
Drei Ansichten des Firmengeländes zwischen Elisabethenstraße und Hügelstraße. Kein Stein war auf dem anderen geblieben.
Elisabethenstraße 68-70 nach Bombenangriff
Die vordringlichste Aufgabe war es, die Flächen frei zu räumen, um Platz für den Wiederaufbau zu gewinnen.
Elisabethenstraße 68-70 nach Bombenangriff 1944
Mit Loren wurden Schutt, Steine und Eisenträger vom Hofgelände abgefahren.